Eine sogenannte Unterkieferschiene (Fachbegriff Unterkieferprotrusionsschiene) verhindert mechanisch das Zufallen der Atemwege oberhalb des Kehlkopfes. Eine speziell angepasste Schiene des Ober- und Unterkiefers wird verbunden und kann dann den Unterkiefer bis circa 1 cm nach vorne ziehen (=Protrusion). Die Schiene wird natürlich nur in der Nacht getragen.
Die Unterkieferprotrusionsschiene ist bereits seit Jahrzehnten ein anerkanntes Verfahren zur Behandlung der moderaten Schlafapnoe. Bei nur moderatem Übergewicht (BMI bis 30) und mäßigen Atmungsstörungen ist sie gleichwertig effektiv wie eine CPAP-Therapie.
Allerdings ist die Schiene in Deutschland (anders zum Beispiel in Frankreich) noch eine Rarität, da diese bis 2022 in der Regel nur von Privatkassen bezahlt wurde.
Mit Beschluss des gemeinsamen Bundesausschusses der Krankenkassen vom November 2020 ist nun aber inzwischen klargestellt, dass auch für gesetzlich Versicherte seit dem 1.1.2022 prinzipiell eine Kostenübernahme möglich ist. Allerdings bezahlt die Krankenkasse diese Therapieform nur, wenn eine CPAP-Therapie im Vorfeld eingesetzt wurde und diese nicht vertragen wird. Es handelt sich also um eine sogenannte Zweitlinientherapie.
Darüberhinaus stellen wir für Sie aber auch individuelle Kostenübernahmeanträge in besonders gelagerten Fällen (die Erfolgsaussichten sind individuell abhängig von der einzelnen Krankenkasse).
Seit 2018 arbeiten wir übrigens auf dem Gebiet der Unterkieferprotrusionsschiene auch wissenschaftlich zusammen mit der Direktorin für Kieferorthopädie der Universitätsklinik Marburg Frau Prof. Dr. Heike Korbmacher-Steiner.